Für eines der größten Gas- und Dampfkraftwerke in Europa realisierte H+E eine besonders effektive Vollentsalzungsanlage.
Vollentsalzung auf Hochleistungsniveau
Mit 2.160 Megawatt ist das Kraftwerk von RWE power bei Pembroke in Südwales, das von Alstom Power Systems errichtet wurde, eines der größten und effizientesten Gas- und Dampfkraftwerke Europas. Es kann rund drei Millionen Haushalte mit Strom versorgen. Ein wichtiger Bestandteil der Anlage ist die Erzeugung von Reinstwasser aus Oberflächenwasser, mit der der Wasser-/ Dampfkreislauf nachgespeist wird. Dazu ist unter anderem eine Vollentsalzungsanlage nötig. Diesen Auftrag hat Alstom Power Systems direkt an H+E vergeben. Bei der Auswahl der Verfahren spielte die Entfernung von organischen Verunreinigungen aus dem Wasser eine besondere Rolle. Diese müssen vom Wasser-/ Dampfkreislauf aus korrosionschemischen Gründen ferngehalten werden.
Mit den diversen Behandlungsstufen verbessert sich die Wasserqualität entlang des gesamten Prozesses ständig. Die Deionat-Leitfähigkeit muss geringer sein als 0,10 μS, das TOC unter 200 μg/l liegen. Um die Einhaltung des TOC sicherzustellen, entschied sich das Team von H+E für eine Membrananlagenkombination mit redundantem Aufbau. Diese ermöglicht einen Parallelbetrieb. So kann der Kraftwerksbetreiber den Wasser-/ Dampfkreislauf mit doppelt installierter Anlagenkapazität befüllen und schnell wieder in Betrieb nehmen.
Vielseitige Eigenentwicklung
Dieser Anaerob-Reaktor ist je nach Anwendungsgebiet mit diversen technischen Verfahren kombinierbar. Das Abwasser aus der Kartoffelverarbeitung enthält viel Fett, das vor der Einleitung entfernt werden muss. Deshalb ergänzte H+E für diesen Kunden den ANAFIT®.R2S mit einer Druckluftflotation. Da dieser Prozess ohne Chemikalien abläuft, wird in diesem Schritt ausschließlich das Fett abgeschieden. Der weitaus größere Teil der CSB-Fracht gelangt in den R2S-Reaktor und wird dort zu Biogas umgewandelt. Die CSB-Abbauraten liegen zwischen 80 und 90 Prozent.
In sechs Stufen zum vollentsalzten Wasser
Für die Vollentsalzung des Oberflächenwassers schaltete H+E die folgenden Verfahrensstufen hintereinander: zuerst eine Vorfiltration, gefolgt von einer Inline-Flockung, die kolloidal gelöste Substanzen destabilisiert. Die Ultrafiltration entfernt Feststoffe und senkt das Fouling-Potenzial, bevor das Wasser eine Antiscalantdosierung durchfließt. Die permeatgestufte Umkehrosmoseanlage mit NaOH-Dosierung dient als vorletzter Prozessschritt zur Hauptentsalzung sowie zur Entfernung von TOC und Kohlensäure. Die Feinentsalzung übernimmt die finale Mischbett-Ionenaustauscheranlage.
Zahlen & Fakten:
- Vollentsalzung für eines der größten Gas- und Dampfkraftwerke Europas
- betriebssicheres, redundantes Anlagenkonzept
- Reinstwasserqualität auch bei großen Schwankungen in der Rohwasserzusammensetzung
- geringe Anzahl an CIP-Reinigungen pro Jahr