Italien 2006

Ressourcenschonende Wasseraufbereitung

Für das 800-Megawatt-Kraftwerk der Gissi Abruzzo Energia in Süditalien realisierte H+E bereits 2006 eine Anlage zur Aufbereitung von Kesselspeisewasser. Die Herausforderung bestand darin, alles an die aride Gegend anzupassen.

Denn Kraftwerke in niederschlagsarmen Gegenden können nicht ohne Weiteres Oberflächenwasser, Brunnenwasser oder Flusswasser nutzen. Dies wird für die Erzeugung von Trinkwasser und zur Bewässerung benötigt. Oft steht jedoch Nutzwasser aus einer Abwasseraufbereitungsanlage zur Verfügung, die sich aus einer lokalen Kläranlage speist. An diesem Standort fehlte außerdem ein Vorfluter zur Einleitung geklärter Abwässer. Dies erhöhte die Herausforderung für die Lösung noch einmal. Deshalb haben H+E und die Alstom Power AG gemeinsam ein Zero-Liquid-Discharge-Konzept entwickelt.

Abwasserfreie Lösung

Die Anlage liefert aufgrund ihres speziellen Aufbaus das Kesselspeisewasser gemäß dem VGB-Regelwerk M 407 G problemlos. Die Zero-Liquid-Discharge-Lösung wurde auch deshalb benötigt, da das aufbereitete Abwasser nicht vor Ort eingeleitet werden durfte. H+E entwarf darum gemeinsam mit der Alstom Power AG eine zentrale, abwasserfreie Aufbereitungsanlage. Diese bewältigt auch zusätzliche Abwasserströme des Kraftwerks, etwa aus Abschlämmungen.

Vollständige Schadstoffentsorgung

Die zentrale Wasseraufbereitungsanlage kombiniert eine Vorbehandlung per Flockungs- und Klärwerk, einen mehrschichtigen Filter sowie eine Ultrafiltration mit einer Abwasseraufbereitung durch Umkehrosmose, Chargenneutralisation, Verdampfungskristallisation und Schlammaufbereitung. Zum Schluss werden alle Abfälle in Form von Feststoffen gebunden. Damit entspricht die gewählte Verfahrenskombination höchsten Ansprüchen an eine abwasserfreie Schadstoffentsorgung.

Zahlen & Fakten:

  • Kompakte Bauweise mit einer Flächeneinsparung von 15 %
  • Verringerung des Energiebedarfs um 20 %
  • Kurze Montagezeit durch hohen Vorfertigungsgrad
  • Kombination mit weiteren Verfahrenstechnologien möglich